Freia Anders, Rolf Engelke, Norbert Saßmannshausen
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Freia Anders,

Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Seminar der JGU Mainz, ist in den sozialen Bewegungen der 1980er Jahre politisiert worden. Derzeit ist sie als Redaktionsmitglied der Zeitschrift sozial.geschichte online und als Vertrauensdozentin der Rosa-Luxemburg-Stiftung aktiv.

Nach einer Ausbildung zur Krankenschwester hat sie an der Universität Bielefeld der Geschichte, Soziologie und Deutsch als Fremdsprache studiert. Dort hat sie mit einer Arbeit zur Strafjustiz im Sudetengau promoviert und von 2004 bis 2012 in einem DFG-Sonderforschungsbereich das Projekt „Gewaltsame Aktion und politische Kommunikation. Die Autonomen: Eine ‚Kommunikationsguerilla‘? (1977-1995) verfolgt. Der Frankfurter Geschichte ist sie seit ihrer Zeit als Stipendiatin, noch vor der Jahrtausendwende, des Graduiertenkollegs Europäische Rechtsgeschichte verbunden, das im Juridicum des Bockenheimer Campus angesiedelt war.

Ihr Forschungsschwerpunkt liegt in den letzten Jahren auf der Geschichte sozialer Bewegungen, des Protestgeschehens und der Geschichte der radikalen Linken. Weitere Forschungsfelder sind die Geschichte des NS und seiner ‚Aufarbeitung‘, die Juristische Zeitgeschichte sowie die Historische Gewaltforschung. In der universitären Lehre setzt sie auf Projektlehre und Berufsorientierung, zudem ist aus ihren Lehrveranstaltungen zur Musemsarbeit ein studentisches „Museumsnetzwerk“ hervorgegangen. Zu ihren Publikationen zählen u.a. der mit Alexander Sedlmaier herausgegebene Band Public Goods versus Economic Interests. The History of Squatting in a Global Perspective (New York: Routledge, 2017); die Monographie Strafjustiz im Sudetengau 1938–1945 (München: Oldenbourg, 2008), sowie zwei Bände zur Geschichte der Vernichtung der Białystoker Juden. Weiteres findet sich unter https://www.geschichte.uni-mainz.de/historisches-seminar/geschaeftsleitung/projektmitarbeit-studienfachberatung/

 

Rolf Engelke,

Historiker und Lektor, studierte Geschichte und Politik an den Universitäten Heidelberg und Mainz und war nach 1968 politisch in Gruppen der außerparlamentarischen Linken aktiv. Beruflich war er u.a. am Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden und in der hessischen Lehrerfortbildung tätig.

Seit mehreren Jahren recherchiert und forscht er zur Geschichte der Linken und der sozialen Bewegungen im Raum Frankfurt in zahlreichen Bibliotheken und Archiven, u.a. im Universitätsarchiv der FU Berlin – APO-Archiv, dem Internationaal Instituut voor Sociale Geschiedenis Amsterdam, dem Hamburger Institut für Sozialforschung, dem Institut für Stadtgeschichte sowie dem Universitätsarchiv Frankfurt; diese Recherchearbeiten sind in eine umfangreiche chronologische Materialsammlung zur Geschichte der radikalen Linken in Frankfurt (1965-1985) eingeflossen, die u.a. Material für die Ausstellung „Dieses Haus ist besetzt! Frankfurter Häuserkampf 1970-74“ lieferte.

Publikationen:
Neben regionalgeschichtlichen Veröffentlichungen (u.a. zum Konflikt um den Ausbau des Rhein-Main-Flughafens und zur Umweltgeschichte der Region) Herausgabe des Sammelbandes “Soziale Bewegungen im globalisierten Kapitalismus. Bedingungen für emanzipative Politik zwischen Konfrontation und Anpassung” (2005); zuletzt Mitherausgeber und Ko-Autor des Ausstellungskatalogs „Dieses Haus ist besetzt! Frankfurter Häuserkampf 1970-74“ (2020)

 

Norbert Saßmannshausen

geboren in der sauerländischen Provinz. Lebt seit 1972 in Frankfurt am Main. Nach dem Studium tätig als Betriebswirt und Geschäftsführer, zuletzt selbständig in der IT-Branche. Kulturorganisation seit 2000 (u.a. Denkbar / Frankfurter Autoren Theater).
Seit dem Jahr 2000 intensive zeitgeschichtliche Recherchen und Projekte zur Protestbewegung der 60er/70er Jahre. Aufbau eines Hans-Jürgen Krahl-Archivs, Veranstaltungen, Stadtführungen und social-media-Projekte zur Protestbewegung. Beteiligung an der Stadtteilhistoriker-Initiative der Polytechnischen Stiftung (Publikation: www.orte-der-revolte.de). Veranstaltungen und Stadtführungen zum Thema „Als Frankfurt einmal die Hauptstadt der Revolte war“.
Seit 2015 ortsgeschichtliche Forschungen zum Frankfurter Stadtteil Bockenheim. Kurator der Ausstellung „Bockenheim. Vor und während der Sanierung 1978-1995“ (September 2018).
Publikationen (Auswahl):
Dokumentation/Katalog „Bockenheim. Vor und während der Sanierung 1978-1995“ (Verlag: Institut für Selbstorganisation. 2018)
„Das Frankfurter Benno-Ohnesorg-Denkmal von Eberhard Fiebig und wie es scheiterte. Eine Erinnerungsrecherche“. Broschüre 2017
„Hans-Jürgen Krahl. Eine biographische Skizze“ in: Hans-Jürgen Krahl, Konstitution und Klassenkampf, Verlag Neue Kritik, 8. Auflage (2008).